Häufig gestellte Fragen

Diese Fragen beantworten wir häufig und gern

Kann ich zum Probetraining kommen?

Gern sogar, bitte hier entlang! Dort steht alles beschrieben, um mit uns in Kontakt zu treten und ein erstes Training mitmachen zu können. Nach zwei, drei Trainings zur Probe bitten wir üblicherweise um Deinen Beitritt.

Welche Fechtwaffen kann man trainieren?

Wir trainieren (theoretisch) alles, was in unserem Fechtbuch beschrieben ist. Das ist neben unserer Hauptwaffe, dem Säbel, der Baton, das Florett, das Bajonett, die Lanze und der Stock. Tatsächlich trainieren wir aber viel Säbel, gelegentlich Baton und selten die anderen Waffen. Wenn Du andere historische Waffen kennen lernen möchtest, dann schau doch mal beim Deutschen Dachverband Historischer Fechter e.V. vorbei.

Warum erst ab 18 Jahren?

Wir arbeiten an einem Fechtbuch, dessen Autoren noch mit scharfer Waffe gefochten haben. Wir bezeichnen das als Fechtbuchforschung und Kampfkunst. Im Gegensatz zum Kampfsport kommt es uns auf ein möglich realistisches Gefecht an. Wir finden daher, dass sowohl unsere Forschung wie auch Training nicht kindgerecht sind. Wir empfehlen interessierten Eltern, Kindern und Jugendlichen sich an den Hamburger Fecht-Verband e.V. zu wenden, dessen Vereine ein klasse Kinder- und Jugendtraining bietet.

Gibt es bei Euch auch Kurse?

Ja, wir bieten auch Kurse an. Die verschiedenen Formate, die wir aktuell anbieten, findest Du auf unserer Kurs-Seite.

Was kann man in den drei ersten Jahren erlernen?

Im ersten Jahr geht es um sauberes Ziehen der Waffe, eine gute Grundstellung, robuste Beinarbeit und einfaches Hauen. Im zweiten Jahr wird das Klingenspiel durch weitere Häue und Stöße sowie Taktiken ergänzt. Im dritten Jahr kommen dann komplexere Beinarbeiten im Zusammenspiel mit weiteren Klingenaktionen dazu.

Nehmt Ihr an Turnieren teil?

Wir nehmen an historisch-zeitgenössischen, sprich dokumentierten und durch Fechtbücher belegten Assauts, Contrafechten oder Tirer au mûr teil. Sprich, wir veranstalten unsere Assauts möglichst so, wie das um 1838 der Fall war. Bei Turnier-Formaten, die im 20. oder 21. Jahrhundert entwickelt wurden, müssen wir leider prinzipiell passen, so unser selbst auferlegter Ethos.

Wie prüft Ihr Eure Fähigkeiten?

Machen wir regelmäßig im Training beim sogenannten Contrafechten, dem freien Gefecht zwischen zwei Vereinsmitgliedern. Weil es mit etwas Aufwand verbunden ist, können wir Tirer au mûr und ganze Assauts nur gelegentlich durchführen. Ein Tirer au mûr ist eine partnerschaftliche Demonstration der Fähigkeiten, ein Aussaut bzw. eine Fechtvorstellung umfasst Contrafechten und Tirer au mûr. Dies findet vor Publikum und gern neben Säbel auch mit Baton und Bajonett statt. Bei groß angelegten Aussauts kommen auch Demonstrationen gegen Ziele wie den Pfahl oder einen Block Lehm vor. So kann man Agilität und Präzision gut beurteilen.

Sind Eure Fechtwaffen scharf?

Kinners! Das will doch wohl wirklich niemand, seine Fechtfreunde ausweiden! Ernsthaft: Nein, unsere Waffen sind stumpf wie ein Lineal, abgerundet wie ein Esslöffel. Wir verwenden moderne Trainingsmaterialien, keine historischen Waffen. Aktuelle Bilder sind auf unserer Website an verschiedenen Stellen zu sehen.

Welche Ausrüstung empfehlt Ihr?

Einiges haben wir im Verein, das wir für das Training ausgeben. Was allerdings durchgeschwitzt wird, wird von den Mitgliedern selbst gekauft. Dazu haben wir eine detaillierte Ausrüstungsliste, die neben 1600-N-Masken, Handschuhen, etc. einiges Praktisches mehr enthält. Die Liste ändert sich von Zeit zu Zeit, daher keine pauschale Aussage von uns.

Bringt mir das Training was für LARP, die Bühne, Reenactment, Huscarl, etc.?

Nein, wenn Du bei uns nach Regeln für LARP, die Bühne, Reenactment, Huscarl, etc. fechten möchtest. Von diesen Regeln haben wir schlichtweg keine Ahnung und sie stehen nicht im Fokus unseres Vereins.

Ja, wenn Du bei uns mitmachen möchtest und selber in der Lage bist für Dein zweites Hobby die Verbindungen zu erkennen und Du so etwas aus dem Militärischen Säbelfechten des 19. Jahrhunderts ziehen kannst.

Kann ich als Olympischer bzw. Sportfechtender mitmachen?

Gerne. Dein Wissen rund um Ausfall, Attacke, Parade, Riposte, diverse Klingenaktionen, Mensur, Line und vieles weitere mehr wird Dir beim Fechten mit dem Militärsäbel und dem Florett sehr helfen. Auch wirst Du schon Gelerntes in den anderen Waffen und dem Kampf mit mehreren Fecht-Partnern wiederfinden, wie zum Beispiel Moulinets oder spezielle Beinarbeit. Kurz gesagt, Du wirst viele Parallelen feststellen können, die den Einstieg sehr einfach machen werden.

Ungewöhnlich für Dich wird unsere Einstellung zu Paraden und Treffern sein: wir scheuen die Klinge des Gegners mehr als eine verpasste Chance zum Angriff. Es unsere oberste Aufgabe im Gefecht, nicht getroffen zu werden, einer Parade ist Vorzug vor jeder Attacke zu geben. Wir fechten oft nur auf"anderthalb Treffer", um die Gefechte so knackig wie möglich zu gestalten. Wir erklären Dir im Probetraining, wie und wieso wir das so machen und was es bringt.

Kann man in jedem Alter fechten?

Na klar: "Nicht unthunlich möchte es ein, endlich noch anführen, daß zwei Heroen unserer Nation, Göthe und Lessing, Fechten und körperliche Uebung durch ihr eignes Beispiel dringend empfahlen. Göthe war nicht unerfahren in gymnastischen Spielen und hat vielleicht mit dadurch die Rüstigkeit seines Körpers, die bis ins hohe Alter dauerte, erlangt. Von Lessing aber können wir melden, daß er, einsehend, zu einem gebildeten Geist gehöre auch ein gebildeter Körper, noch spät, als er schon zum Manne gereift war, Fechten lernte, um seinen Körper die würdige Gestalt zu verleihen, die dem Manne von Bildung so sehr ansteht, ihm die äußere edele Haltung und das Gepräge äußerer Schönheit und Freiheit verleiht. Möchten diese großen Männer uns ein Vorbild zur Nachahmung sein!" So unser Fechtbuch von 1838.

Ist Fechten gesund?

Und wir gehen davon aus, dass die Autoren damals Ahnung hatten:

"Das Fechten im engeren Sinne des Worts kann nämlich

  1. als ein herrliches Mittel zur Stärkung des Körpers und dessen Gesundheit, als eine gynmastische Uebung;

  2. als Spiel zur Erheiterung;

  3. als ein Mittel, die natürliche Schönheit des Körpers zu fördern und auszubilden; und endlich

  4. als ein Mittel, den Körper gegen Verletzungen zu schirmen und zu schützen, oder als Schutz bei Gefahren zur Vertheidigung und zum Angriff betrachtet und benutzt werden."

So steht es im Fechtbuch von 1838 geschrieben.

Brauche ich eine spezielle Versicherung, um mitmachen zu können?

Nein. Denn wir sind HSB-Mitglied und somit wie im Breitensport üblich abgesichert.